Ein Leben auf der Planche – wenn es einen Fechter gibt, auf den diese Aussage zutraf, dann war es Walter Koch (1937 – 2013). Der Osnabrücker wollte schon als Vierzehnjähriger dem Verein Blau-Weiß Osnabrück beitreten, damals noch geprägt von romantischen Rittergeschichten und einem Faible für die Vorkriegs-Fechtlegende Helene Mayer. Doch zunächst hielt man den Neuling für zu jung. Laut seinem Fechtpass begann Walter Koch seine Blankwaffen-Laufbahn am 2. Januar 1952.
Doch nun gab es kein Halten mehr. Jugendlicher Eifer paarte sich mit unermüdlichem Fleiß, insbesondere bei der Beinarbeit. Schon bald konnte Walter Koch die ersten Früchte seines Einsatzes ernten: Bereits bei den Bezirksmeisterschaften in Badbergen erkämpfte sich der Osnabrücker 1953 beim Florett den dritten Platz.
Es war nur der erste von zahlreichen Turniererfolgen. Neben seiner Berufstätigkeit als Zahntechniker fand Walter Koch immer Zeit für die sportlichen Wettkämpfe am Wochenende. Teils trat er für den PSV Osnabrück auf die Planche, teils auch für den Emder Turnverein (ab 1973). Einige seiner größten Erfolge waren zweifellos der viermalige Sieg bei den Landesmeisterschaften im Säbel, aber vor allem natürlich der Titel des Deutschen Meisters im Säbelfechten 1998.
Auch als Senior trat Walter Koch weder beim Training noch bei Turnieren kürzer. Im SV Rasensport, in den die PSV-Fechtmannschaft inzwischen gewechselt war, motivierte Walter Koch unermüdlich nachfolgende Fechtergenerationen. Er war stets ein fördernder und fordernder Vereinskamerad auf der Planche, von dessen Erfahrung die jüngeren Sportler immer zehren konnten. Im Herbst 2012 wurde Walter Koch vom Vorstand des SV Rasensport für seine sechzigjährige Vereinsmitgliedschaft geehrt. Wer kann schon von sich behaupten, seinem Sport so lange treu geblieben zu sein?
Walter Koch konnte es, und er dachte noch lange nicht ans Aufhören. Plötzlich und unerwartet verstarb er am 8. Februar 2013. Er wird der Fechtabteilung des SV Rasensport Osnabrück fehlen.